Mera 98: Bhandar - Kenja 17. April


Während der Nacht wird mir langsam aber sicher übel. Ich flüchte aus dem Zelt und deponiere Mittag- und Abendessen im nächsten Gebüsch. Danach krieche ich angeschlagen zurück in den Schlafsack, doch schlafen kann ich nicht. Schließlich merke ich, daß mit dem Kopf bergab liege, was ich nicht vertrage, drehe mich um und schlafe endlich ein. Am Morgen ist mir zwar immer noch etwas flau, doch es scheint wieder halbwegs zu gehen.

Unsere heutige Etappe soll zuerst hinunter nach Kenja (sprich Kendscha, ca. 1650 m) und dann steil bergauf nach Sete (ca. 2600 m) führen. Wie gestern sticht die Sonne mit voller Kraft herunter, was mir arg zu schaffen macht. Schon bald wird mir wieder übel. Diesmal erbreche ich nicht, der Magen ist ja schon leer, aber alle Kraft scheint dahin. Nur mühsam schleppe ich mich weiter. Dankbar überlasse ich Wolfgang, Rob und Guna meinen Rucksack. Bei einer kleinen Hütte, ein ganzes Stück vor Kenja, machen wir eine vorgezogene Mittagsrast. Ich kann mich im Inneren, wo es auch etwas kühler ist, hinlegen und schlafe sofort ein. Als ich gegen halb drei ins Leben zurück finde, sind nur noch Rob und Guna da. Es ist immer noch furchtbar heiß. Langsam und mit vielen Stops geht es weiter nach Kenja, wo die anderen schon das Lager errichtet haben. Sete können wir für heute vergessen. Ich stolpere ins Zelt und schlafe gleich wieder ein.

Gegen Abend fühle ich mich deutlich besser. Es gibt frisch gefangenen Fisch, der wirklich sehr zu munden scheint. Alle langen kräftig zu. Ich begnüge mich lieber mit klarer Suppe und Reis.


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