Mera 98: Goyom - Lamjura La - Junbesi / Tubten Choling 20. April


Der Regen hat schließlich doch noch aufgehört. Nach einem kräftigen Frühstück brechen wir zum Lamjura La auf, den wir in knapp eineinhalb Stunden erreichen. Der 3530 m hohe Paß ist duch einen großen, mit Gebetsfahnen geschmückten Steinhaufen gekennzeichnet. Es ist sehr windig und kalt, also halten wir uns nicht lange auf sondern machen uns bald an den Abstieg.


Ohne Worte


Unterwegs zum Lamjura La (3530m)


Der Abstieg führt durch Rhododendrenwald nach Tragdobuk, einem kilometerweit verstreuten Dorf. Hier sieht es aus wie auf einer heimischen Alm. Wolfgang spricht denn auch scherzhaft von "Heimweh" nach Salzburg ...

Tragdobuk - hier könnte man glatt Heimweh bekommen


Nun führt der Weg kontinuierlich hinab nach Junbesi (2700m). Junbesi ist von mehreren buddhistische Klöstern, darunter auch die große Anlage von Tubten Choling, umgeben. Das scheint eine besonders fromme Gegend zu sein. Entsprechend viele Manimauern und Felsmalereien gibt es am Weg. Während Koch Som und seine Gehilfen vorauseilen um das Mittagessen zu bereiten, besuchen wir mit den Sherpas ein kleines Kloster. Die Mönche sind überaus freundlich. Sie führen uns herum, zeigen uns ihren Gebetsraum, lassen uns sogar fotographieren. Nur schade, daß keiner von ihnen Englisch spricht, denn wir hätten viele Fragen ...

Weg nach Junbesi

Fromme Felsmalereien säumen den Weg


In Junbesi gibt es gleich nach dem Dorfeingang einen Campingplatz. Hier lagern wir uns erst einmal und essen zu mittag. Wir hatten Som gesagt, er solle nicht so viel Aufwand mit dem Kochen treiben und sich lieber auch mal ausruhen. Also gibt es "nur" Suppe, Chapatis (Fladenbrot), Thunfisch und Käse.
Gleich neben unserer Campingwiese ist die Schule von Junbesi. Ihr Direktor, Kazi Sherpa, ist besonders ambitioniert. Stolz erzählt er, daß er eigens Schulbücher importiert und die beste Schule Nepals aufbauen will. Die Schule ist ziemlich groß: Letztes Jahr (1997) wurden hier 354 Schüler von 17 Lehrern in 10 Klassen unterrichtet. Heuer werden es fast ebenso viele sein. Die Schüler tragen sich nämlich gerade für das kommende Schuljahr ein und werden dabei streng von Kazi Sherpa befragt. Lehrer genießen hier übrigens hohes Ansehen und werden mit entsprechendem Respekt behandelt. Natürlich hofft Kazi Sherpa auch auf Spenden von ausländischen Besuchern, und gerne tragen wir etwas bei.
Am Nachmittag machen wir einen Ausflug nach Tubten Choling. Dieses Kloster, auf ca. 3500 m gelegen, ist eine große Anlage; viele kleine Häuser umrahmen den eigentlichen Klosterkomplex. Hier leben mehrere hundert Mönche und Nonnen. Der ganze Hang ist von Gebetsfahnen übersäht. Wieder finden wir äußerst freundliche Aufnahme und dürfen auch einer großen Zeremonie beiwohnen.
Musik: Prayer (TNM)

Das Kloster von Tubten Choling (3500m)


Auch Klosterschüler sind neugierig


Wir dürfen einer großen Zeremonie beiwohnen


Übrigens gibt es auch direkt in Junbesi eine kleine Gompa, die wegen ihrer großen Statuen einen Besuch lohnt.
Das Abendessen ist wieder einmal phänomenal: Suppe, vegetarisches Momo mit Tomatensauce, Maccaroni mit Käse überbacken, Salat und als Nachspeise ein Kuchen! Som & Co müssen den ganzen Nachmittag gekocht und gebacken haben.


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