Um 6 Uhr kommt Nima Sherpa mit dem Morgentee. Der Blick aus dem Zelt zeigt strahlend blauen Himmel und eine herrliche Aussicht auf den Numbur. Wolfgang meint scherzhaft, er hätte auch gern Morgensonne ... wo sei denn der Sherpa mit dem Spiegel auf der anderen Talseite? Aus dem Zelt nebenan hört man Stimmen. Wolfgang: "Aha, Alex geht es besser. Er spricht wieder!"
Musik: Katar Katarma (HL)

Ringmo: Morgentlicher Blick aus dem Zelt, links der Numbur

Alex bei der Morgentoilette

Heute geht es hinauf zum Traksindo La (3070m). Von diesem Paß sehen wir erstmals Khumbu und Hongu Himal. Begeisterung bricht aus. Klack, klack, klack machen die Fotoapparate. Lebhaft wird diskutiert, welcher Berg nun wie heiße. Everest und Lhotse sind leider in den Wolken versteckt. Doch der Berg da drüben, der mit den drei Gipfeln, das muß der Mera sein! Noch ganz schön weit weg. Aber wir haben ja Zeit ...

Trakshindo La (3070 m)

Blick vom Trakshindo La: wir sehen erstmals ins Hongu Gebiet.
Der dreigipfelige Berg in der Mitte ist der Mera - dort wollen wir hin!

Versunken in Karte und Landschaft

Knapp unterhalb des Passes liegt die Trakshindo Gompa, eine wunderschöne Klosteranlage. Wir besichtigen den Andachtsraum, dann geht es flott bergab nach Nuntala (2350m), wo wir Mittagsrast machen. Es ist erst 10:30, und wir würden lieber weiter gehen, fügen uns aber dem Rhythmus der Nepali.

Trakshindo Gompa

Um 12 Uhr geht es weiter. Wir steigen weitere 1000 Höhenmeter ab zum Dhud Kosi (Fluß), der auf einer langen Hängebrücke überquert wird. Danach geht es stetig bergauf nach Jubing (ca. 1700m) und Karikhola (2050m), unserem heutigen Etappenziel. Wolfgang und ich nehmen auf den letzten 600 Hm die Beine in die Hand und marschieren munter drauf los. Es tut gut, sich eine Weile von der Gruppe zu lösen und im eigenen Tempo zu marschieren. Es ist übrigens sehr schwül, und der Schweiß fließt in Strömen. In Sikligaon, kurz vor und oberhalb Karikhola, quartieren wir uns in einer neu erbauten Lodge ein. Hier gibt es sogar eine heiße (!) Dusche. Zum Abendessen gibt es diesmal Dal Bhaat. Wir haben ziemlch lange gebraucht, um dem Koch glaubhaft zu machen, daß uns das nepalische Nationalgericht wirklich schmeckt. Im (nepalischen) Radio hören wir englische Nachrichten und die Wettervorhersage für den nächsten Tag: "Partly cloudy and showers in one or two places."