Patagonien 2003/04

Los Glaciares: Cerro Torre und Fitz Roy Trek    (2/8)

Blick vom Lago de los Tres auf die Fitz Roy Kette Die Wolken reissen kurz auf - Blick hinauf vom Camp Poincenot Den Rio Blanco entlang Bachüberquerung bei der Piedras Blancas Waldstück vor der Piedra del Fraile Am Lago Electrico Camp La Playita, fast am Ende der Welt :-)

12. Dez: Lago de los Tres - Piedra del Fraile - Playita

5 Uhr, Sonnenaufgang, bestes Wetter. Wir rappeln uns aus den Schlafsäcken, nehmen einen Schluck Tee aus der Thermosflasche und machen uns auf zum Lago de los Tres: Wir wollen Fitz Roy & Co. aus der Nähe im Morgenlicht fotografieren. Der Weg führt in 10-15 Min zum Camp Rio Blanco, dem Basislager für Expeditionen zur Fitz Roy Ostseite. Danach geht es ca 3/4 Std relativ steil bergauf zum See, der wirklich ein toller Aussichtspunkt ist. Poincenot und Saint-Exupery glänzen im Sonnenlicht, nur der Gipfel des Fitz Roy ist leider dauernd von Wolken umspült.

Wir machen eine Fotoserie, steigen wieder ab und gönnen uns ein ausgibiges Frühstück in der Sonne. Für einen kurzen Moment reissen nun die Wolken doch noch auf und geben den Bilck auf "den" Gipfel frei.

Gegen 9 Uhr machen wir uns auf den Weg den Rio Blanco entlang zur Piedra del Fraile. Dieser Abschnitt ist weniger gut gewartet, führt mehr oder weniger dem Bachbett entlang und ist zum Teil entsprechend mühsam.

Nach knapp zwei Stunden kommen wir zur Abzweigung zur Piedra del Fraile. Kurz zuvor haben wir die Nationalparkgrenze überschritten und befinden uns nun auf Privatbesitz. Der Weg, wieder sehr gut gangbar und deutlich markiert, biegt nach Westen (links) ab und führt in eineinhalb Stunden flach durch Wald zur Piedra del Fraile und zum Lago Electrico.

Auf dem langen Flachstück, das ich ziemlich öde finde, hängt sich der schwere Rucksack ganz schön an. Bei der Piedra del Fraile, wo eine Passiergebühr von 5 Peso pro Nase zu zahlen ist, gibt es erst mal eine Pause und einen Cafe con Leche. Man kann hier auch Campen, doch der Platz wirkt im Nieselregen, der mittlerweile eingesetzt hat, nicht allzu einladend auf mich.

Weiter geht es bei starkem Wind -das Wetter wird zusehends patagonischer- zum Südostende des Lago Electrico. Hier leisten wir uns einen ziemlichen Verhauer indem wir eine ganze Weile in den Felsen am Seeufer herumklettern, da aus der Karte die Geländestruktur nicht wirklich zu erkennen ist. Richtig geht es ganz links über eine Rampe auf den Felsabsatz hinauf. Es steht sogar ein grosser Steinmann dort.....

Der Weiterweg zum Rio Pollone ist nun problemlos und durch Steinmänner markiert. Es bläst allerdings starker, böiger Wind, der einem manchmal samt Rucksack fast umwirft. Es ist stark bewölkt, zeitweise regnet es, doch zwischendurch können wir immer wieder schemenhafte Blick auf die Fitz Roy Nordseite erhaschen. Insgesamt finde ich diesen Abschnitt weitaus interessanter als den Vormittag.

Nach dem Rio Pollone, der sich uns als harmloser Bach präsentiert, bei viel Wasser aber ein erhebliches Hindernis darstellen kann, folgt eine lange, mühsame Querung von Geröllhalden dem Seeufer entlang bis zum westlichen Ende des Lago Electrico.

49º 12' 45'' Süd, 73º 3' 57''. Wind und Regen. Ein einsames Zelt steht hier an eine Felswand gedrängt. Wir stellen unseres nicht weit davon entfernt ebenfalls im Schutz der Felswand auf. Fast am Ende der Welt....

Das "einsame Zelt" ist übrigens bewohnt, und zwar von Jens, einem sehr netten Deutschen, der schon seit einigen Wochen allein in der patagonischen Wildnis unterwegs ist (wirklich in der Wildnis, nicht nur auf ausgetretenen Pfaden).


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© SK, erstellt 18. Jan. 2004, zuletzt aktualisiert 21. Jan. 2004.